Am schönsten finde ich Blumen im Garten oder in der Natur. Trotzdem genieße ich es, ab und zu schöne Blumensträuße im Haus zu haben. Außerdem verschenke ich sie gerne als kleinen Gartengruß. Damit es nicht so auffällt, verwende ich gerne Blüten, die sowieso von anderen Zweigen verdeckt werden oder vom Regen abgeknickt wurden. Und ich schneide vorwitzige Blüten ab, die unbedingt über den Zaun zum Nachbarn gucken wollen. Einzelne Blüten sehen schön aus, wenn sie in einer Schale schwimmen. Manchmal stecke ich sie auch locker in eine Vase, das geht fast nebenbei. Einen richtigen Strauß zu binden ist aufwändiger, aber es lohnt sich.
1. Mit Blumensträußen Freude verbreiten
Überlege dir, was für einen Strauß du binden möchtest. Wenn der Strauß für dich selbst ist, kannst du natürlich die Blumen ganz nach deinem Geschmack auswählen. Ist der Strauß aber als Geschenk für eine Freundin gedacht, kannst du ihn bewusst für sie zusammenstellen. Blumen geschenkt zu bekommen, ist immer schön. Wenn ich aber einen Strauß bekomme, der zu mir passt, fühle ich mich gesehen und wertgeschätzt. Du kannst dich fragen:
- Welche Farben mag sie?
- Hat sie Lieblingsblumen – oder welche, die sie gar nicht mag?
- Mag sie es eher üppig oder lieber schlicht und edel?
- Bevorzugt sie natürliche Sträuße oder liebt sie dekorative, vielleicht sogar extravagante Arrangements?
- Hat sie Platz für ein größeres Bouquet oder schenkst du ihr besser einen kleinen Strauß?
- Wenn du dir unsicher bist, führ dir vor Augen, wie sie sich kleidet und wie ihre Wohnung eingerichtet ist. Welcher Strauß würde dazu passen?
2. Blumen, die sich für den Schnitt eignen
Nicht alle Blumen eignen sich für den Schnitt. Einige halten sich gut in der Vase, andere fangen gleich nach dem Schnitt an zu welken. Wenn du die richtigen Blumen und Blätter wählst, wirst du lange Freude an deinem Strauß haben.
Gute Schnittblumen:
Frühling
- Tulpen
- Narzissen
- Traubenhyazinthen
- Bellis
- Goldlack
- Vergissmeinnicht
- Ranunkeln
- Kornblumen
- Jungfer im Grünen
- Wilde Möhre
Sommer
- Fingerhut
- Nachtviolen
- Pfingstrosen
- Flieder
- Nelken
- Schleierkraut
- Skabiosen
- Lilien
- Wicken
- Löwenmäulchen
- Rosen
- Veronica
- Phlox
Herbst
- Schafgarbe
- Sonnenblumen
- Zinnien
- Hortensien
- Dahlien
- Berg-Aster
- Disteln
- Schmuckkörbchen
- Sterndolden
- Sonnenhut
- Fetthennen
- Herbstanemonen
- Herbstastern
- Lampionblumen
Winter
- Amaryllis
- Christrose
- Lenzrose
- Schneeball
Geeignetes Blattgrün
Blattgrün gibt dem Strauß nicht nur Fülle, sondern wertet die Blüten auf und gibt ihnen einen Rahmen. Die Blätter dieser Pflanzen eigenen sich gut dafür:
- Frauenmantel
- Pfingstrosen
- Efeu
- Wilder Wein
- Elfenblume
- Farne
- Eukalyptus
- Gräser
- Funkien
- Purpurglöckchen
Ideen für ausgefallene Sträuße
Warum immer nur Blüten verwenden? Auch einige Früchte und Zweige passen sich gut verwenden, besonders natürlich im Herbst. Sogar Unkraut eignet sich als Hingucker. Probiere es mal hiermit:
- Ranken
- Wildblumen
- Giersch
- Trockenblumen
- Zieräpfel
- Schneebeeren
- Wilde Möhre
- Dekorative Äste
- Beeren
- Hagebutten
- Zierkürbis
- Pusteblumen
Damit sich Pusteblumen im Blumenstrauß länger halten, kannst du sie mit Haarspray fixieren.
3. Ideen für gelungene Farbkombinationen
Überlege dir, in welchen Farben du deinen Strauß halten möchtest:
Für zarte Frühlingssträuße kannst du Weiß mit verschiedenen Blau oder Violetten kombinieren.
Eine fröhlichere Variante im Frühling wäre eine Kombination aus Gelb, Orange und Blau.
Soll es ein bunter Sommerstrauß werden? Dann kannst du alle Farben wild mischen.
Oder möchtest du einen herbstlichen Strauß binden? Dann halte ihn in erdigen Tönen: Orange-Braun-Rot-Grün.
Generell wird dein Strauß harmonischer wirken, wenn du dich auf wenige Farben beschränkst. Du kannst dich für eine Farbe entscheiden und mit unterschiedlich großen Blüten spielen. Hier noch einige Ideen für interessante Kombinationen:
Harmonische Kombinationen:
- Rot mit Violett und Dunkelblau
- Rosa mit Blau, Violett oder Weiß
- Apricot mit Hellblau oder Violett
Kontrastreiche Kombinationen:
- Rot mit Violett und Hellgrün
- Orange mit Schwarzrot oder Pink
- Orange mit Violett
4. Eine gute Vorbereitung
- Verwende möglichst frische Blumen. Wenn du einen eigenen Garten hast, schneide sie am besten am Morgen.
- Wähle einen ausreichend großen Tisch, damit du dich etwas ausbreiten kannst.
- Lege eine Wachstuchdecke unter, damit du nach Herzenslust tropfen kannst.
- Bewahre deine Blumen in einem Eimer mit lauwarmen Wasser auf, bis du sie brauchst, damit sie nicht austrocknen.
- Sortiere sie nach auffälligen Blüten und Füllwerk (Blütenrispen und – Dolden, Blätter und Gräser), damit du zügig arbeiten kannst.
- Halte eine scharfe Schere oder ein Messer und ein Band zum Zusammenbinden bereit.
- Wenn du schon weißt, welche Vase du benutzen möchtest, kannst du sie schon mit lauwarmen Wasser füllen.
- Entferne alle Blätter, Zweige und Stacheln, die sowieso in der Vase verschwinden würden. Sie nehmen der Blume Kraft und füllen nur unnötig. Rosendornen gehören nicht auf den Kompost, weil sie nicht verrotten.
Schwere Blüten kannst du mit einem grünen Draht unauffällig stürzen.
In besonders schwere Dekoration wie Zierkürbisse kannst du vier lange Holzspieße stecken, und diese am anderen Ende mit Klebeband verbinden.
5. Der Trick mit der Spiralbindung
Das Binden von Sträußen braucht etwas Übung. Verliere nicht den Mut, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Genieß die Arbeit mit den Blumen, mit der Zeit wird dir das Binden immer leichter von der Hand gehen.
- Verwende deine eine Hand, um die Blumen zu halten und deinen andere, um weitere Blumen hinzuzufügen.
- Lege zwei Blumen über Kreuz, die dritte in der gleichen Richtung darauf und dann immer so weiter.
- Achte darauf, dass du die Richtung immer beibehältst, damit der Strauß in der Vase schön auseinander fällt.
- Drehe den Strauß, während du ihn bindest, damit er gleichmäßig wird.
- Halte ihn immer wieder etwas von dir weg, um dein Werk zu begutachten.
- Auch wenn du nachträglich einzelne Blumen hineinsteckst, solltest du die Richtung beherzigen.
- Unter der Stelle, an der sich die Stiele kreuzen, alle Blätter entfernen. Sie nehmen in der Vase nur Platz weg und stören die Optik.
- Blumen mit großen, schweren Köpfen kannst du mit Blättern, Zweigen oder Füllblüten stützen.
- Achte auf Ausgewogenheit, während du dich spiralförmig weiterarbeitest. Verteile die Blickfänge, Farben und Formen gleichmäßig.
- Binde deinen Strauß an der Stelle, wo sich die Stiele kreuzen, mit einem Band zusammen.
- Kürze die Stiele mit einem scharfen Messer auf eine einheitliche Länge. Durch einen schrägen Schnitt können die Blumen das Wasser besser aufnehmen und halten länger.
6. Blumensträuße sicher transportieren
- Versorge die Blumen mit Wasser, indem du festes Küchenpapier oder Zeitung um die Stängel bindest.
- Für längere Wege kannst du die umwickelten Stängel in ein zur Hälfte mit Wasser gefülltes Glas oder einen Eimer stellen.
7. Damit du lange Freude an deinem Strauß hast
- Stelle deinen Strauß in eine gereinigte Vase mit lauwarmen Wasser, Regenwasser mögen sie lieber als Leitungswasser.
- Deine Blumen halten länger, wenn sie nicht der vollen Sonne ausgeliefert sind.
- Stelle den Strauß nicht in die Nähe von Obst und Gemüse.
- Wechsle regelmäßig das Wasser, am besten täglich.
- Entferne verwelkte Blüten
- Wenn die Köpfe anfangen zu hängen, kannst du den Stiel ein paar Zentimeter einkürzen, um sie wiederzubeleben.
Die Idee mit dem Unkraut im Strauß finde ich prima. Giersch und Hahnenklee blühen ja auch sehr hübsch. Und haben einen ganz anderen Charme in der Vase als „typische“ Blumenstrauß-Blumen.
Liebe Ulrike,
fast genau ein Jahr später antworte ich dir – dein Kommentar ist mir irgendwie durchgerutscht. Aber besser spät, als nie!
Dafür hast du mich auf eine Idee gebracht: Dieses Jahr möchte ich Pusteblumen haltbar machen und sie in Sträußen verwenden. Mal sehen, ob das so toll aussieht, wie ich es mir vorstelle …
Schönen Gruß, Hanni
Vielen Dank für die guten Ideen!
Sehr gerne, liebe Jutta. Viel Freude beim Nachmachen!