Meistens presse ich meine Blumen in Büchern. Da es mindestens zwei Wochen dauert, bin sie trocken sind, vergesse ich sie oft. Vor ein paar Wochen habe ich zufällig welche wiedergefunden – ausgerechnet Vergissmeinnicht! Die porzellanblauen Blüten sahen so entzückend aus, dass ich unbedingt etwas damit basteln wollte. So sind die ersten Anhänger entstanden. Und weil das Wetter so ungemütlich war, wurden es immer mehr.
Die schönsten Ideen habe ich dir hier zusammengestellt. Viel Spaß beim Basteln!
Blüten, die sich zum Pressen eignen:
Zum Pressen verwende ich möglichst flache Blüten und Blätter. Dicke Blüten eigenen sich nicht gut, sie schimmeln leicht. Von Rosen verwende ich deswegen nur die Blütenblätter. Am liebsten sind mir die Blüten meiner „Red Yesterday“, wegen ihrer natürlichen Herzform.
Außerdem verlieren einige Blüten beim Trocknen die Farbe. Das ist manchmal nicht so schön, kann aber auch nostalgisch wirken. Es lohnt sich, ein bisschen damit zu experimentieren.
Meine Favoriten
- Veilchen
- Hortensien (einzelne Blütenblätter)
- Stiefmütterchen
- Gänseblümchen
- Kornblumen
- Rosen (einzelne Blütenblätter)
- Lavendel
- Schmuckkörbchen
- Sterndolde
- Malve
- Sommerflieder (einzelne Blüten)
- Mohn
- Schleierkraut
- Storchschnabel (Blüten und Blätter)
- Wilde Möhre (ganz toll)
- Farnblätter
- Wiesenblumen
Anleitung zum Blumen pressen
Natürlich kannst du eine richtige Blumenpresse verwenden, das ist dann ganz professionell. Irgendwann baue ich mir mal eine, aber noch geht es ohne. Ich schnappe mir einfach ein dicken, ungeliebtes Buch und lege die Blüten zwischen zwei Taschentüchern hinein. Das geht schnell und ohne Vorbereitung. Allerdings dauert es eine Weile, bis die Blüten getrocknet sind. Bis dahin habe ich sie meistens vergessen. Mit dem Bügeleisen geht es bedeutend schneller, man braucht aber etwas Fingerspitzengefühl. Mit der Mikrowelle soll es auch gehen, aber da wir keine besitzen, habe ich das nicht ausprobiert.
Vorbereitung
- Am Morgen pflücken
Die beste Zeit zum Pflücken ist der Morgen, wenn der Tau abgetrocknet ist.
- Frische Blumen verwenden
Am besten presst du die Blüten direkt nach dem Pflücken.Wenn das nicht möglich ist, stelle sie für die Zwischenzeit in eine Vase mit Zuckerwasser. Ein kühler Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung ist den Blumen am liebsten.
- Blüten trocknen
Zum Pressen sollten die Blüten trocken sein, damit sich kein Schimmel bildet.
- Dicke Blüten teilen
Auch dicke Blüten oder Stängel kannst du pressen. Dafür schneidest du sie mit einem scharfen Messer einmal durch. Das erfordert etwas Geschick.Du kannst auch einfach nur die Blütenblätter verwenden. Die Blüten der Rose „Red Yesterday“ haben eine tolle Herzform in einem satten Rot. - Einzelne Blüten pressen
Tolle Effekte kannst du mit kleinen Blüten erzielen. Dafür schneidest du die kleinen Blüten ab und presst sie einzeln. Das fordert viel Geduld, lohnt sich aber. Vergissmeinnicht, Lavendel, Hortensien und Sommerflieder eignen sich gut. - Das richtige Papier verwenden
Um den Blüten die Feuchtigkeit zu entziehen, brauchst du saugfähiges Material. Löschpapier, glatte Kaffeefilter und feines Küchenpapier eignen sich gut.Zeitungspapier kann abfärben, das verwende ich nicht so gerne. Küchenrolle und Taschentücher gehen auch nicht gut. Ihre grobe Struktur und die Falten können auf den Blüten unschöne Abdrücke hinterlassen. - Platzieren und Andrücken
Die Blüten nicht zu dicht legen, damit sie nicht aus Versehen übereinander liegen.
Leicht andrücken, damit sie möglichst flach liegen und nicht verrutschen.
TIPP
Gepresste Blumen behalten ihre Farbe besser, wenn sie nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt sind.
Blumen pressen mit Büchern
Meine liebste Methode: völlig unkompliziert.
- Die Blüten werden zwischen zwei Seiten gepresst. Deswegen kein Buch verwenden, das dir am Herzen liegt.
- Die Blumen auf Löschpapier verteilen, eventuell etwas andrücken und mit einem weiteren Löschpapierblatt abdecken.
- Das zugeklappte Buch mit weiteren Büchern beschweren.
- Das Pressen dauert ca. zwei Wochen.
Blumen pressen mit dem Bügeleisen
Wenn es schnell gehen soll – braucht aber etwas Fingerspitzengefühl!
- Ein Brett oder feste Pappe als Unterlage verwenden.
- Löschpapier oder anderes saugfähiges Papier darauf legen.
- Die Blume darauf verteilen, eventuell etwas andrücken und mit einer weiteren Papierschicht bedecken.
- Das Bügeleisen auf die niedrigste Stufe erhitzen und für kurze Zeit (ca. 20 Sekunden) auflegen. Nicht bewegen, damit die Blüten nicht aus Versehen vertuschen. Ich habe das Bügeleisen sogar auf die mittlere Stufe gestellt, aber da reagiert jedes Gerät anders. Am besten, du tastest dich vorsichtig heran.
- Wenn die Blumen noch nicht ganz trocken sind, eventuell das Papier austauschen und noch einmal bügeln.
Mit gepressten Blumen basteln
Mit gepressten Blumen lassen sich schöne Geschenke basteln. Für die einzelnen kleinen Blüten braucht man eine Pinzette – und viel Geduld! Aber bei den meisten Basteltipps können auch Kinder mitmachen. Sie kommen oft auch ganz tolle, neue Ideen!
1. Blüten-Anhänger
Anhänger mit kleinen gepressten Blumen sind etwas ganz Besonderes. Die Leute können gar nicht glauben, dass die Blüten echt sind. Es ist zwar eine ziemliche Fummelei, aber dafür einzigartig.
So werden Lavendelblüten zu Lavendelrispen, Vergissmeinnicht-Blüten zu kleinen Sträußen und die einzelnen Blüten des frühen Sommerflieders zu Hortensien.
Ich habe einige Anhänger in verschiedenen Farben und unterschiedlichem Text zusammengestellt. Eine Vorlage ist bereits mit Blüten versehen – falls du gerade wenig Zeit hast. Hier kannst du dir Vorlagen kostenlos herunterladen.
2. Schöne Blumen-Karten
Mit gepressten Blumen lassen sich wunderschöne Karten gestalten. Große Blüten oder ganze Rispen kommen auf Naturpapier gut zur Geltung. Für filigrane Motive aus einzelnen kleinen Blüten verwende ich gerne Karten mit einem weißen Kreis.
Ich habe dir ein paar Blankokarten in unterschiedlichen Farben erstellt. Hier kannst du dir Vorlagen kostenlos herunterladen.
3. Gläser mit Blütendeko
Für dieses hübsche Teelicht brauchst du nur ein kleines Glas, deine gepressten Blumen und Alleskleber. Ich habe Weckgläser verwendet, die haben schöne Formen. Alte Marmeladengläser eigenen sich genauso gut. Mit einem Bändchen und einer Schleife wirkt es noch dekorativer.
4. Dekorative Tischkärtchen
Meine Mutter ist eine große Blumenfreundin. Und sie freut sich immer über hübsche Tischkärtchen. Dieses Mal schenke ich ihr welche aus Transparentpapier, mit Herzblüten beklebt und handgeschriebenen Namen versehen.
5. Blumenbild im Stickrahmen
Diese Idee ist durch Zufall entstanden. Ich wollte ausprobieren, wie sich Wildblumen pressen lassen. Das geht erstaunlich gut, lange halten sie es allerdings nicht ohne Wasser aus. Das nächste Mal nehme ich mit ein dickes Buch mit auf den Spaziergang!
Die Wilde Möhre macht von allen Seiten eine gute Figur, vor allem aber von oben. Ihre anmutige Form wollte ich mit einem passenden Rahmen unterstreichen. Dafür habe ich einen Stickrahmen mit weißem Transparentpapier beklebt. Die überstehenden Ränder abschneiden, die Blüte mittig platzieren – fertig ist das kleine Blumenbild.
6. Topf mit Blätter-Deko
Ich gebe zu, hier habe ich etwas geschummelt. Die samtweichen Eselsohr-Blätter sind nicht gepresst, sondern nur getrocknet. Aber ich mag sie so gerne, dass ich sie dir trotzdem zeigen möchte. Ich lege sie einige Tage über eine Rolle, damit sie etwas gewölbt bleiben. Nach dem Trocknen brechen die Eselsohr-Blätter leicht. Also ganz vorsichtig überlappend um einen Übertopf oder ein Glas legen und mit einem Band befestigen.
Als Windlicht oder mit Sukkulenten bepflanzt hast du ein ungewöhnliches Geschenk!
Cool! Die Idee mit den Rosenblättern als Luftballon finde de ich super. Ganz einfach und man kann noch etwas mit den halb abgeblühten Rosenblättern anstellen. Auch für den Giersch im Vorgarten vielleicht etwas … Danke für die guten Ideen und die schöne Vorlage.
Hast du eigentlich mal Rosenblätter kandiert? Wollte ich immer mal machen, aber ich weiß nicht, ob es wirklich funktioniert.
Ich weiß, dass Rosenblätter essbar sind, aber kandiert habe ich sie noch nicht. Ist aber eine gute Idee, das werde ich mal ausprobieren. Es sieht bestimmt sehr dekorativ aus …