Dieses Jahr verfolgt mich ein Thema: Löcher. Was da mit Klimaschutz zu tun hat? Also: Es fing, wie so manches, im Garten an …
Bei Löchern im Garten denkst du vielleicht an Wühlmäuse, Kaninchen oder Regenwürmer. Alle diese Tiere hinterlassen Löcher in unseren Gärten. Die Löcher in meinem Garten sind aber etwas größer.
Unsere Schaukel hinterlässt Löcher
Unsere schöne Holzschaukel hatte uns jahrelang Freude gemacht. Ich selbst schaukle auch sehr gerne. Nun wurde sie leider langsam marode. Und da außer mir sowieso nur noch die Katze schaukelt, haben wir sie in einer Hauruckaktion abgebaut. Natürlich mussten auch die Betonfundamente raus. Zurück blieben sechs Löcher im Rasen. Zum Glück konnten wir uns von einem Baugrundstück in der Nachbarschaft Erde holen. So waren die Löcher schnell gestopft. Sobald sich die Erde gesetzt hat, werde ich Rasen nachsähen. Das werden dann die einzigen unkrautfreien Stellen im Rasen sein, zumindest für eine Weile.
Garten-Tipp
Die Fundamente für die Schaukel ca. 5 cm unter dem Boden enden lassen und Rasen darüber wachsen lassen. Wenn die Schaukel später abgebaut wird, können die Fundamente einfach im Boden bleiben, das Gras kann darüber wachsen.
Löcher in der Hecke
Zur Straße hin sind unsere Sträucher schon ziemlich groß. Sie wachsen ineinander und bilden einen guten Sichtschutz. Bedauerlicherweise sind im letzten Jahr zwei von ihnen eingegangen. Ausgerechnet zwei Immergrüne: Die panaschierte Ölweide und einen Ilex. Keine Ahnung, woran das lag. Starken Frost hatten wir nicht. Hatte ihnen die extreme Trockenheit im Sommer geschadet? Oder waren doch Wühlmäuse schuld?
Jedenfalls mussten sie raus. Und hinterließen große Lücken. Eine habe ich schon gestopft, da wächst jetzt ein „Gemeiner Schneeball“. Für das andere Loch hätte ich gerne einen rotlaubigen Strauch. Der Säulenholunder „Black Tower“ gefällt mir sehr. Sein rotes Laub würde gut zu den rosa Rosenblüten passen. Eine gute Bienenweide ist er auch.
Große Löcher in der Umwelt
Leider gibt es Löcher, die sich nicht problemlos stopfen lassen. Bis das Ozonloch wieder geschlossen ist, wird es noch Jahrzehnte dauern. Ausgetrocknete Seen bilden sichtbare, neue Löcher. Ganze Arten sterben aus. Auch sie hinterlassen Löcher, auch wenn man sie nicht sehen kann. Auch in unserem Garten macht sich der Klimawandel bemerkbar. Dieses Jahr ist der Rasen so ausgetrocknet, dass nur noch kleine gelbe Blümchen zu sehen waren. Zum Glück hat er sich schnell wieder regeneriert.
Naturschutz in meiner Familie
Das Thema Klimaschutz ist für mich nicht neu. Schon in meiner Kindheit war uns die Natur sehr wichtig. Wir waren viel draußen, haben im Garten viel entdeckt und gestaunt. In unserer Familie wurde Müll getrennt und Recyclingpapier verwendet, als es damals noch richtig grau aussah. Gedüngt wurde mit Kompost und Brennnesseljauche. Wenn meine Mutter Haarspray verwendete, hielten wir ihr Vorträge über die Gefahren von FCKW. Ganz klar, dass Geschenkpapier wiederverwendet wurde. An einem Weihnachtsfest haben wir sogar alle Geschenke in Zeitungspapier eingewickelt. So gehörte Naturschutz ganz selbstverständlich in meinem Leben dazu.
Klimaschutz im Garten
Manche Klimaaktionen gehen mir zu weit – aber für das Anliegen an sich habe ich großes Verständnis. Deswegen möchte ich meinen Teil zum Klimaschutz beitragen. Immerhin machen Privatgärten 2 % der gesamten Fläche Deutschlands aus. Das klingt nicht viel, hat aber ein enormes Potenzial. In unseren Gärten gibt es oft die unterschiedlichsten Pflanzenarten. Außerdem ziehen sie sich wie ein bunter Teppich durch das ganze Land. Und unterbrechen die oft lebensfeindlichen Monokulturen der Landwirtschaft. So finden die unterschiedlichsten Insekten Zuflucht. Wenn wir uns also in unseren Gärten um Nachhaltigkeit bemühen, macht das wirklich einen Unterschied.
Naturschutz ganz praktisch
Auch wenn mir Nachhaltigkeit im Garten wichtig ist, setze ich nicht alles sofort um. Ich möchte mich nicht zu sehr unter Druck setzen. Aber das Thema auch nicht ignorieren. Also erstelle ich eine Liste mit Ideen und fange einfach an. Letztens habe gemerkt, dass wir tatsächlich weniger Plastikmüll produzieren. Unsere gelbe Tonne öffnen wir so selten, dass sie vom wilden Wein überwachsen wird.
Das mache ich schon lange:
- Kompost anlegen
- Laub mit dem Rechen zusammenrechen (Laubsauger schaden den Insekten)
- Bienenfreundliche Pflanzen verwenden
- Trockenmauer
- Keine Pestizide
- Kein Licht im Garten
- Regenwasser nutzen
Das habe ich seit kurzem angefangen:
- Bienenhotel basteln und aufhängen
- Regionale Materialien verwenden
- Organischen Dünger statt Kunstdünger
- Gebrauchte Materialien wiederverwenden
- Auf Torf verzichten
Das könnte ich noch verbessern:
- Kraterbeet anlegen
- Gemüse selbst anbauen
- No Mow May (Im Mai den Rasen nicht zu mähen, habe ich bisher nicht geschafft.)
- Sandarium für Bienen anlegen
- Vogelhäuser aufhängen
- Benjeshecke anlegen
- Mehr heimische Pflanzen
- Pflanzen für spezielle Bienenarten setzen
- Pflanzen vorziehen statt kaufen
- Samen tauschen
- Pflanzen tauschen
Unsichtbare Löcher in der Seele
In einem Buch bin ich dann über ganz andere Löcher gestolpert. Ich hatte mir schon eine ganze Weile Gedanken über Klimawandel und Nachhaltigkeit gemacht. Und wie das mit Gott zusammenhängt.
Mir ist klar, Gott hat uns diese wundervolle Schöpfung geschenkt. Wir brauchen sie zum Leben – und er hat sie uns anvertraut. Wir sollen die Schöpfung nutzen und sie bewahren (1. Mose 2 Vers 15).
Was mich beim Thema Klimaschutz irritiert
Es spricht also alles dafür, sich für den Klimaschutz zu engagieren. Warum hatte ich nur die ganze Zeit das Gefühl, das genügt nicht? Ich konnte es nicht in Worte fassen, irgendetwas störte mich.
Zufällig stieß ich in dem Roman „Alle Farben meines Lebens“ von Cecelia Ahern auf folgendes Zitat: „Der Klimawandel versetzt uns in Panik, die Erde steckt in der Krise, aber anscheinend interessiert sich niemand für unsere Seelen. Wir haben keine Einheit, die die Größe der Löcher in jedem von uns misst.“ (Zitiert nach: Cecelia Ahern, 2022, „Alle Farben meines Lebens“, Piper Verlag)
Das drückt sehr gut aus, was ich empfunden habe. Wir kümmern uns um die Natur, das Klima, den Artenschutz. Aber die Menschen werden manchmal dabei vernachlässigt. Vor allem ihre Seelen.
Jeder Mensch ist Gott unendlich wichtig
Doch gerade das ist Gottes Herzensanliegen. Jeder einzelne Mensch ist ihm unglaublich wichtig. Er sieht jeden einzelnen Menschen liebevoll an und nimmt die Löcher in der Seele wahr. Und hat bereits etwas gegen diese Löcher unternommen. Er hat seinen Sohn Jesus auf die Erde geschickt, um die Löcher in unseren Seelen zu füllen, mit seiner Liebe.
Gottes Liebe ist für uns alle sichtbar geworden, als er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, damit wir durch ihn leben können.
Wie gehe ich nun ganz praktisch vor
Natürlich werde ich weiterhin in meinem Garten auf Bienenpflanzen achten. Und auch sonst versuchen, die Umwelt zu schonen. Aber die Priorität soll bei mir auf den Menschen liegen. Wie es ihnen und ihrer Seele geht, soll mir am wichtigsten sein.
Wie ein Glas, in das Steine hinein gelegt werden. Erst scheinen es viel zu viele Steine zu sein. Aber wenn man den größten Stein zuerst hineinlegt, ist auch noch Platz für die kleineren. Sogar die Kiesel und der Sand passen dann noch rein.
0 Kommentare